Pagoden – markant bis in die Spitzen

Während Christen zum Gebet in die Kirche gehen, gehen Buddhisten aus China, Japan, Vietnam oder Korea in die Pagode. Der Ursprung dieser Gebäude soll in Indien liegen und aus der Stupa entstanden sein. Pagoden sind mehrstöckig aufgebaut und sind als Abbild von Buddhas Grabstätte zu interpretieren. Ursprünglich waren sie vorgesehen, um die sterblichen Hüllen buddhistischer Mönche aufzubewahren. Anders als herkömmliche Kirchen sind es turmartige Bauwerke, bei denen viele Hütchen aufeinander gestapelte Dachkonstruktionen ergeben. Ähnlich wie bei Kirchen entwickelten sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Pagode-Typen. Die ersten Pagoden wurden aus Stampflehm und Holz errichtet. Später wurden Ziegelsteine, Keramik, zinnglasierte italienische Keramik und sogar Metall dazu verwendet.

Die Pagoden werden zwischen buddhistischen und Fengshui-Pagoden unterschieden. Fengshui-Pagoden sind in der Regel dazu da, um Glück zu erhalten, als Ansammlung von Yin-Qi oder um die Ahnen zu verehren. Ferner sollen sie in bergfreien Gebieten den heiligen Berg symbolisieren.

Pagoden in Europa

Auch in Europa leben Buddhisten. Soll in Europa eine Pagode errichtet werden, müssen die Gläubigen diese in der Regel selbst finanzieren.

Der Chinesische Turm im Englischen Garten in München wird auch die Große Pagode genannt. Die Pagode ist ein 25 Meter hoher Holzbau und wurde von 1789 bis 1790 errichtet. Der Chinesische Turm gilt als ein Wahrzeichen des Englischen Gartens.

Eine weitere Pagode ist die Pagode Viên Giác, dass Glaubenszentrum vietnamesischer Buddhisten in Hannover-Mittelfeld. Sie gehört zu den größten Pagoden Europas. Das etwa 14 Meter hohe Bauwerk wurde zwischen 1987 und 1993 errichtet.

Im Südosten des Royal Botanic Gardens in London steht eine etwa 50 Meter hohe Ziegelsteinpagode. Sie wurde 1762 nach Plänen des schottischen Architekten William Chambers gebaut. Besucher müssen 253 Stufen erklimmen, um bis zum oberen Aussichtspunkt zu kommen.

Die schönsten Pagoden weltweit

Es gibt bekannte und wunderschöne Pagoden, deren wichtigstes Element die Buddha-Statue ist. Am häufigsten wird der Buddha Siddhartha Gautama dargestellt, der als Begründer des Buddhismus gilt. Lampennischen sind gleichfalls wichtige Zeremonienutensilien im Buddhismus.

Weltberühmtes Heiligtum Shwedagon Pagode

Die Shwedagon Pagode in Myanmar gehört zu den wichtigsten buddhistischen Stätten. Unglaubliche 60 Tonnen Gold und Schätze wie Diamanten sind dort verbaut, um Buddha Gautama zu huldigen. An der Spitze sind Diamanten und Rubine verarbeitet, alleinig die Wetterfahne besitzt schon 1.100 Diamanten. In der Pagode finden regelmäßig buddhistische Zeremonien statt. Um die Anlage herum stehen weitere 60 Stupas und Hunderte Buddhafiguren. Das Bauwerk ist Nationalheiligtum und Pilgerstätte für Buddhisten aus aller Welt. Mit etwa 99 Metern Höhe ist die Shwedagon Pagode die zweitgrößte in Myanmar.

Pagode von Kandy – Pilgerstätte für Buddhisten

Die Pagode, auch Zahntempel genannt, wurde zwischen 1687 und 1782 in Kandy, Sri Lanka, errichtet. Der Sage nach hat eine indische Prinzessin im vierten Jahrhundert einen Buddha-Zahn in ihrem Haar versteckt und nach Kandy geschmuggelt. Dieser befindet sich bis heute in einem goldenen Schrein in einem Altarraum. Jährlich im August findet die Prozession Esala Perahera statt. Viele Buddhisten aus aller Welt kommen an diesem Tag hierher, um Buddha zu ehren. Der heilige Zahn wird zu diesem Anlass auf einem Elefanten durch Kandy getragen.